Schulprojekttage

Die Stiftung für Engagement und Bildung ist derzeit der größte zivilgesellschaftliche Anbieter von Schulprojekttagen in Brandenburg, dabei handelt es sich um kostenlose, ganztägige, interaktive Projekttage, die für verschiedene Klassen, Klassenstufen oder auch größere Zusammenschlüsse von Mitarbeitenden der Stiftung und externen Experten durchgeführt werden. Im Verlauf, der über 6.000 SPT, die die StEB durchgeführt hat, haben sich über die Jahre die thematischen Schwerpunkte verändert.

Aktuell können bei uns Schulprojekttage zu folgenden Themen gebucht werden (Mail: info@steb-ev.org / Tel: 0331/64710866):

Hate Speech, Filterblasen, toxische Kommunikation

Erlebnistage Hate Speech im Online-Gaming – Ein Projekt für mehr digitale Zivilcourage

Online-Gaming ist ein wichtiger Sozialraum für Jugendliche – gleichzeitig aber geprägt von Rassismus, Sexismus und anderen diskriminierenden Sprachmustern. Diese bleiben oft unwidersprochen und wirken so auf Haltungen und Werte. Das Projekt setzt genau hier an: Mit niedrigschwelligen, interaktiven Workshops (z. B. mit VR-Elementen und Kurzfilmen), Testimonial-Videos, einer wissenschaftlichen Umfrage, Roundtables und einem Leitfaden werden Jugendliche und Fachkräfte sensibilisiert und gestärkt. Ziel ist es, Hate Speech zu erkennen, zu reflektieren und aktiv zu begegnen. Der Ansatz beruht auf Erfahrungen aus Projekten wie Con:TROLLe und bindet zivilgesellschaftliche Partner wie die Amadeu Antonio Stiftung ein. Das Projekt ist skalierbar, methodisch vielfältig und trägt zu demokratischer Bildung im digitalen Raum bei.

Nachhaltiger Konsum

Smartphones – Einblicke in den Produktionszyklus

Ein Smartphone enthält bis zu 60 verschiedene Stoffe, darunter etwa 30 verschiedene Metalle. Die Gewinnung von Rohstoffen wie Kupfer, Kobalt, Gold, Nickel, Zink oder Tantal ist häufig mit massiven ökologischen und sozialen Problemen verbunden. Dazu zählen die Zerstörung von Lebensräumen, die Verseuchung von Böden und Gewässern sowie menschenunwürdige, teils lebensgefährliche Arbeitsbedingungen in vielen Minen weltweit. Ziel des Schulprojekttages ist die Auseinandersetzung mit der Produktion, sowie deren Auswirkungen auf den Globalen Süden und die Sensibilisierung zu einem bewussten Konsum.

Nachhaltiger Konsum

Palmöl – Der versteckte Rohstoff im Alltag

Palmöl ist ein omnipräsentes Pflanzenöl, das wir täglich konsumieren – laut WWF steckt es in etwa jedem zweiten Supermarktprodukt. Auch im Biosprit ist Palmöl ein fester Bestandteil: Rund die Hälfte des in der EU verwendeten Palmöls wird dafür genutzt. In Deutschland liegt der jährliche Verbrauch bei etwa 1,3 Millionen Tonnen. Palmöl stammt von der Ölpalme, die ausschließlich in tropischen Regionen wächst. 85 % des weltweiten Bedarfs werden in Indonesien und Malaysia gedeckt – allerdings expandiert der Anbau inzwischen auch rasant in Westafrika. Für die Plantagen werden riesige Regenwaldflächen gerodet. Dadurch gehen einzigartige Ökosysteme verloren, zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sterben aus. Fachleute sehen die Regenwaldzerstörung als zweitgrößte Quelle von CO₂-Emissionen weltweit – direkt nach der Stromproduktion. Neben den gravierenden ökologischen Folgen berichten Menschenrechtsorganisationen regelmäßig von schweren Menschenrechtsverletzungen und katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Palmölproduktion.

Nachhaltiger Konsum

Fast Fashion - Der Wahre Preis der Mode

Kleidung ist heute so günstig wie nie. Neue Kollektionen erscheinen im Wochentakt, viele Kleidungsstücke werden nur wenige Male getragen. Die Qualität spielt kaum eine Rolle – der schnelle Wechsel der Mode ist wichtiger. Ein erheblicher Teil der Produktion wird niemals verkauft und direkt entsorgt. Doch wie ist es möglich, Kleidung so schnell und billig herzustellen?

Trotz hoher Transportkosten, großem Ressourcenverbrauch und aufwendiger Handarbeit erzielen große Konzerne mit T-Shirts für fünf Euro und Sommerkleidern für 19 Euro enorme Gewinnspannen. Der Preis dafür sind Umweltbelastungen und untragbare Arbeitsbedingungen. Ein oft übersehener Aspekt ist der immense Wasserverbrauch: Während die Belastung durch Baumwollanbau – etwa im Fall des Aralsees – bekannt ist, verursacht vor allem die Färberei erheblichen Wasserbedarf. Dies bleibt jedoch weitgehend unbeachtet.

Antisemitismus

Gegen Hass und Hetze - Antisemitismus und die Sozialen Medien

Seit dem 7. Oktober 2023 hat der Antisemitismus in Deutschland einen neuen Höhepunkt erreicht. Studien zeigen: Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Umso wichtiger ist es, junge Menschen frühzeitig aufzuklären – über antisemitische Narrative, ihre Wirkmechanismen und darüber, wie man ihnen entgegentritt. Besonders in sozialen Medien verbreiten rechte und radikale Akteur:innen antisemitische Botschaften. Sie nutzen Filterblasen und Echokammern gezielt, um alternative Fakten und Verschwörungsmythen zu verbreiten. Unser von der Hertie-Stiftung gefördertes Projekt richtet sich an Schulen und Berufsschulen bundesweit – mit Schwerpunkt in Ostdeutschland. Aufbauend auf einem bestehenden Lehrkonzept vermitteln wir Wissen über jüdisches Leben, Antisemitismus und digitale Gegenstrategien. Die Schüler:innen lernen, Codes und Memes zu erkennen, Inhalte zu melden und aktiv Haltung zu zeigen – online wie offline.

Gefördert durch die gemeinnützige Hertie Stiftung

Zeitgeschichte

MemoRails

Zwischen 1933 und 1945 transportierte die Deutsche Reichsbahn hunderttausende Jüd:innen, Sinti und Roma, politische Gegner und andere Verfolgte in Konzentrations- und Vernichtungslager – als Teil einer verwalteten Normalität. Ein Knotenpunkt: der Bahnhof Saarbrücken. Rund 80 Züge mit 77.000 Menschen sowie 26 weitere mit Mitgliedern der Résistance passierten ihn. Auch das Gestapo-Lager Neue Bremm diente oft als Zwischenstation. Heute erinnert am Bahnhof nichts daran. Das Bildungsprojekt MemoRails will diese Leerstelle füllen – mit Schulklassen ab Stufe 9, Jugendgruppen und Initiativen. Film, Quellenarbeit und Diskussion bilden die Basis. Im Fokus steht der preisgekrönte Kurzfilm Spielzeugland und die Analyse historischer Dokumente. Die Ergebnisse werden als Reels, Podcasts oder Gedenktafel-Entwürfe veröffentlicht. MemoRails verknüpft Geschichte mit Medienkompetenz – und fordert Haltung im Heute.